Porzellan Geschirr in Blau-Weiß: Traditionell & zeitlos

Porzellan Geschirr in Blau-Weiß: Traditionell & zeitlos

In jeder Familie gibt es dieses Geschirr, das nur bei besonderen Anlässen verwendet wird: Das Sonntagsgeschirr. Es sind Teller, Tassen und Kannen, die zu schick sind für das alltägliche hektische Frühstück vor der Arbeit. Das Geschirr wird nur wohl bedacht aus dem Schrank geholt.

Geschirr
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Das macht es so besonders. Meine Mutter hat von ihrer Mutter damals Hochzeitsgeschirr geschenkt bekommen. Dieses Hochzeitsgeschirr wurde dann zu unserem Sonntagsgeschirr. Ich denke, das ist eine weit verbreitete Tradition. Vielleicht musst auch du bei diesen Worten schmunzeln. Passend zu diesem Thema möchte ich diesmal etwas über Porzellan Geschirr schreiben. Und zwar nicht irgendein Porzellan, sondern Blau-Weißes.

Die Kunst des Tischdeckens

Der Esstisch ist ein zentraler Ort des menschlichen Zusammenlebens. Essen stiftet Gemeinschaft. Keine Familienfeier ohne gemeinsame Mahlzeit. Die Rituale beim Essen wurden in unserer Geschichte immer aufwendiger: Nicht nur bezüglich der Zubereitung der Speisen, sondern auch in der Dekoration des Tisches: Die Geschichte des Bestecks beispielsweise ist erstaunlich kurz: In Europa aß man, wie in vielen Kulturen noch heute, lange mit den Fingern. Im Mittelalter dienten Brotscheiben als Teller. Ein Holzlöffel und ein Messer waren die einzigen Werkzeuge dabei. Feineres Essgeschirr setzten sich ab dem 15. Jh. langsam durch, vor allem im Adel. Heute ist das Tafelservice und die Besteckgarnitur dank der industriellen Produktion auch für alle erschwinglich. Gastronomische Angebote wie Fast Food und "to go" sorgen allerdings dafür, dass die Tischkultur spürbar an Bedeutung verliert. Mit dem Tischdecken für die ganze Familie und besonderen Ritualen wie dem Sonntagsgeschirr nehmen wir das Essen wieder bewusster wahr. 

Porzellan in Kobaltblau 

In Zeiten der Ming-Dynastie - zwischen dem 14. und 17. Jh. war das blau-weiße chinesische Porzellan beim deutschen Adel sehr beliebt: Die Chinesen waren damals die einzigen, die blaue Farbe aus Kobaltoxid unter der Glasur von Porzellan Geschirr anbringen konnten. Im 18. Jh. konnte dann auch zum ersten Mal in Deutschland diese Technik erfolgreich durchgeführt werden: Die allseits bekannte Porzellan-Manufaktur Meissen entwickelte dabei auch das Zwiebelmuster, welches heute das erfolgreichste Blaudekor in der Historie des Porzellans darstellt. Interessanterweise bildet das Muster gar keine Zwiebeln ab, sondern Pfirsische und Granatäpfel. Bis heute wird dieses Muster beim sächsischen Meißner Porzellan von Hand gemalt. 

Ich finde das Porzellan persönlich sehr hübsch. Da Blau ohnehin schon meine Lieblingsfarbe ist, fasziniert mich das Kobaltblau besonders. Kurfürst August der Starke legte damals eine riesige Porzellansammlung im Dresdner Zwinger an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Gefäße, Vasen und Geschirr in der Kombination Weiß und Kobaltblau.

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Ich wünsche mir jedenfalls von meiner Mutter mal Sonntagsgeschirr in Blau-Weiß. Vielleicht kann ich dich mit diesem Faible ja nun etwas anstecken!